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Mein Kampf für MCS-gerechten Wohnraum

Urs Beeler

Postfach 7

6431 Schwyz

Bote der Urschweiz
Herrn
Adrian Schumacher
Schmiedgasse 7
6430 Schwyz

Damals stellte sich Urs Beeler Journalisten-Fragen noch zur Verfügung - auf Grund negativer Erfahrungen später nicht mehr
Ursprüngliche Interview-Fragen von Adrian Schumacher, Bote der Urschweiz

Brunnen, den 7. Juli 2007

Bote: Im Frühling 2007 haben Sie beim Schwyzer Regierungsrat zwei Beschwerden gegen die Gemeinde Schwyz eingereicht (Verwaltungs- resp. Aufsichtsbeschwerde). Diese sind vor kurzem entschieden worden. Welche Entscheidungen der Fürsorgebehörde Schwyz haben Sie in der Verwaltungsbeschwerde angefochten?
Urs Beeler: Weil die wirtschaftliche Hilfe durch die Gemeinde Schwyz eingestellt worden war, gelangte ich am 12. März 2007 erneut an die zuständige Stelle und forderte eine anfechtbare Verfügung. Inhaltlich ging es um die Kosten meiner Übergangsunterkunft sowie medizinische Kosten für MCS-Präparate (verschiedene Vitamine).
Die Fürsorgebehörde Schwyz teilte in der darauf folgenden 6seitigen Verfügung (Versand 28. März 2007) mit, dass auf das Begehren „wegen örtlicher Unzuständigkeit nicht eingetreten“ werde. Dagegen erhob ich am 10. April 2007 Verwaltungsbeschwerde beim Regierungsrat des Kantons Schwyz. Als Antrag unter Dispositivziffer 2 verlangte ich die „Feststellung der Gemeinde Schwyz als zuständige Unterstützungsgemeinde“. Meine Argumentation „pro Schwyz“ umfasste 5 Seiten.

Bote: Nun hat der Regierungsrat vergangene Woche entschieden. Wie lautet der Entscheid?
Urs Beeler: Per heutigem Datum habe ich den schriftlichen Entscheid noch nicht vorliegend. Ein Schwyzer Behördenmitglied hat mich jedoch am Freitagvormittag (6.7.07) anlässlich eines Telefongesprächs dahingehend informiert, dass meine Beschwerde abgewiesen worden sei und damit die „Unzuständigkeit von Schwyz“ bestätigt.

Bote: Was halten Sie von diesem Entscheid?
Urs Beeler: Falls es tatsächlich so ist, überrascht es mich.

Bote: Warum überrascht es Sie?
Urs Beeler: Weil ich meinen Hotelaufenthalt als Provisorium sehe bis fester MCS-gerechter Wohnraum gefunden ist.

Bote: Werden Sie den Entscheid akzeptieren?
Urs Beeler: Ich werde die Argumentation zuerst einmal sorgfältig überprüfen. Dann abwägen. Sollte das Ergebnis sein, dass meine Gründe überzeugender sind, wäre ein Weiterzug ans Schwyzer Verwaltungsgericht möglich.

Bote: Um was geht es in der Aufsichtsbeschwerde?
Urs Beeler: Diese wurde am 12. April 2007 eingereicht. Schwyz wie drei andere Stellen lehn(t)en eine Kostübernahme für eine medizinische Leistung (Vitamin-Präparate) ab. Zuvor gab es deswegen nie die geringsten Probleme und alles wurde anstandslos bezahlt. Seit jedoch die Diskussion um die Zuständigkeit ausgebrochen ist, wartet besagte Rechnung seit über 5 Monaten (!) auf eine Zahlung.

Bote: Die Gemeinde Schwyz lehnte also eine Zuständigkeit ab. Wie reagierten andere mögliche (Unterstützungs)Gemeinden?
Urs Beeler: Mit Schreiben vom 10.4.07 gelangte ich an die Gemeinde Ingenbohl. Diese teilte am 17.4.07 (Kopie an Fb Schwyz) mit, dass sie nicht bereit sei, Sozialhilfe zu gewähren. Ein Tag früher (16. April) kam ebenfalls negativer Bescheid von der Gemeinde Steinen (Heimatort).

Bote: Wie wurden die Entscheide begründet?

Urs Beeler: Beide Gemeinden argumentierten, solange die Frage der Zuständigkeit nicht geklärt sei, leiste man keine Hilfe.

Bote: Und wie nahmen Sie das persönlich auf?
Urs Beeler: Wenn einen drei Gemeinden – Schwyz (zivilrechtliche Gemeinde, seit über 40 Jahren Wohnort) – Ingenbohl (provisorischer Aufenthaltsort) und Steinen (Heimatort) – wirtschaftliche Hilfe verweigern, so erinnert das doch etwas an „Das gefrorene Herz“ von Meinrad Inglin...

Bote: Wie gingen Sie weiter vor?
Urs Beeler: Am 21. Mai 2007 gelangte ich abermals an die Gemeinde Schwyz, welche auf die Eingabe mit Verfügung vom 4. Juni 2007 nicht eintrat.
Weil Schwyz seit Monaten sperrte, blieb nichts anderes übrig, als in Ingenbohl vorstellig zu werden.

Bote: Und wie waren die Reaktionen dort?
Urs Beeler: Auf die Anforderung von anfechtbaren Verfügungen (u.a. betr. wirtschaftlicher Nothilfe) vom 23. Mai, 26. Mai und 4. Juni 2007 – während den Monaten hatte sich einiges zu Erledigendes angesammelt – wurde nicht reagiert. Mir blieb nichts anderes übrig als Aufsichtsbeschwerden wegen Rechtsverweigerung zu machen.
Gegen die Verfügung der Fb Ingenbohl erhob ich Verwaltungsbeschwerde, weil a) wohl vorsätzlich die wirtschaftliche Nothilfe zu spät erfolgte und b) nicht einmal die Hälfte des ausgewiesenen Fehlbetrages bezahlt wurde. Diese Verfahren sind aktuell hängig.

Bote: Laufen zurzeit noch andere Beschwerden im Zusammenhang mit Ihrer Unterbringung in Brunnen?
Urs Beeler: In Zusammenhang mit den erwähnten Verfahren ist aktuell noch eine subsidiäre Verfassungsbeschwerde vor dem Bundesgericht hängig. Grund: Die Gemeinde Schwyz kündigte willkürlich (passend zu ihrem Abschiebungskonzept) meinen Lagerraum. Dies, obwohl bis heute nicht einmal die Wohnobjektfrage gelöst ist!

Bote: Wie gehen Sie selber mit der für Sie unangenehmen Situation um?
Urs Beeler: Schrittweise.

Bote: Wer kommt derzeit für Ihre Unterhaltskosten auf (Hotel u.a.)?

Urs Beeler: Auf Grund der aktuellen Situation wird Ingenbohl in die Bresche springen müssen. Denn so wie bisher kann es nicht weitergehen.

Bote: Wie hoch sind die Unterstützungszahlungen im Rahmen der Sozialhilfe?
Urs Beeler: Ich nenne keine konkreten Zahlen. Im Übrigen handelt es sich hier um hängige Verfahren.

Bote: Erhalten Sie darüber hinaus weitere finanzielle Unterstützung?
Urs Beeler: Am 31.12.06 wurde der Verein MCS-Haus gegründet. Der Verein setzt sich zum Ziel, schadstofffreien Wohnraum zu schaffen und damit die Lebensbedingungen MCS-Betroffener grundlegend zu verbessern. In diesem Zusammenhang suche ich Firmen und Private, welche helfen, das von Dipl.-Ing. Matthias G. Bumann (Berlin) und mir ausgearbeitete MCS-Pionierprojekt zu verwirklichen. Damit wäre ein Hauptproblem gelöst.

Bote: Suchen Sie derzeit noch aktiv nach einer anderen Wohnung? Gibt es Alternativen zum Hotel?
Urs Beeler: Ich habe mich in der Sache sehr engagiert und tue dies weiter. Bekanntlich habe ich auch Inserate in den Lokalzeitungen geschaltet. Leider Null Erfolg. Die absolute Notwendigkeit für MCS-gerechten, d.h. baubiologischen und schadstofffreien Wohnraum mit sep. Hauseingang ist in meinem Fall durch das Arztzeugnis eines führenden Umweltmediziners (Ausbildung bei Prof. Dr. William Rea, EHC Dallas) ausgewiesen. Das Problem ist, dass in unserer Region solcher „safer“ Wohnraum sehr schwierig zu finden ist. Deshalb auch das MCS-Pionierprojekt.

Bote: Wer berät Sie in rechtlichen Belangen?
Urs Beeler: Als ich einmal für Tierschützer Erwin Kessler einen „sehr guten Anwalt“ im Kanton Schwyz suchen sollte, fand ich den Besten.
Wichtig ist immer, sich als Autodidakt in eine Materie gründlich und umfassend einzuarbeiten.

Bote: Erhalten Sie Reaktionen aus der Öffentlichkeit? Wenn ja, wie fallen diese aus?
Urs Beeler: Ja, diese können jedoch an einer Hand abgezählt werden. Worauf ich noch immer warte, dass jemand sagt: Hier haben wir ein passendes Objekt für Sie! Oder: Verwirklichen Sie auf diesem Grundstück Ihr MCS-Projekt! Das würde mich weiter bringen. Wer also einen wirklich positiven Beitrag leisten will, der möge sich im Hotel Alpina Brunnen diesbezüglich melden.
 

Mein Kampf für MCS-gerechten Wohnraum